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Heute ist Europäischer Datenschutztag

Wie jedes Jahr feiern wir auch heute wieder den Europäischen Datenschutztag. Der 28. Januar wurde dafür gewählt, an an diesem Tag die Unterzeichnung der Europaratskonvention 108 zum Datenschutz begonnen wurde. Weitere Informationen unter www.datenschutz.de/eu_datenschutztag.

Und aktuell gibt es zum Thema Datenschutz ne Menge zu sagen. So z.B. SOPA (Stop Online Piracy Act)[1] und PIPA (Protect IP-Act), die vom US-Amerikanischen Parlament angedacht sind, und gegen die am 18. Januar weltweit protestiert wurde. Die Piratenpartei hat da ja bekanntlich den Start zum SOPA-Blackout verschlafen, wir Bottroper Piraten haben uns bewusst gegen eine Teilnahme an dieser Aktion entschieden.

OK, SPOA und PIPA sind doch Ami-Angelegenheit, was interessiert uns das? Ganz einfach: Das Internet läuft weitgehend über die USA, die Server der wichtigsten Plattformen, die auch in Deutschland wie selbstverständlich genutzt werden, stehen da drüben. Ebay, Amazon, Twitter, Facebook, Google… um nur mal ein paar zu nennen.

Aber uns viel näher ist ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement)[2][3], das ein weltweites Abkommen ist, und bei dem Deutschland durch die EU vertreten wird. Hierbei handelt es sich um ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Musikpiraterie, bei dem die Verlage und Verwertungsgesellschaften die Bedingungen diktieren, die von den Regierungen abzunicken sind. An die Urheber, nämlich die Künstler, und die Verbraucher wird dabei nur so weit gedacht, dass ihre Rechte beschnitten werden. Die Verwertungsgesellschaften und Verlage stopfen sich hingegen die Taschen voll.

Die EU hat im Übrigen vorgestern das Abkommen unterzeichnet, dazu hat die Piratenpartei Deutschland auch eine Pressemitteilung heraus gegeben[4].

nun ist es nicht so, dass wir als Piraten alles umsonst downloaden wollen, auch wenn unsere Gegner das immer wieder propagieren. Aber wir wollen die Rechte der Urheber an den von ihnen erstellten Werken, und die Rechte der Konsumenten an der von ihnen rechtmäßig erworbenen Musik stärken. Wir wollen die Musik schon kaufen und bezahlen, aber zu fairen Preisen. Und die Künstler sollen auch an den Verkäufen verdienen, nicht die Verlage und Verwertungsgesellschaften. Denn aktuell verdienen die Musiker mehr mit Auftritten, als mit dem Verkauf ihrer Musik. Zumindest die Musiker, die nicht in der ersten Reihe stehen.

Nicht umsonst gibt es immer mehr Bands, die ihre Musik im Internet unter CC-Lizenz (Creative Commons[5]) verbreiten, an den Verlagen vorbei.

Daher sind wir der Meinung, dass solche Verbraucherunfreundlichen Abkommen wie ACTA, SOPA oder PIPA nicht gebraucht werden. Und in den USA wird nach den Protesten von vor 10 Tagen bereits zurück gerudert. Ob das nur der Anlauf für den nächsten Akt ist, bleibt abzuwarten.

Gegen ACTA kann man immer noch was tun, indem man eine Petition mitzeichnet[6]. Etwa 250.000 Menschen haben das bereits getan, Ziel sind eine halbe Million Unterschriften.

Ein weiteres Thema in Sachen Datenschutz sind die sozialen Netzwerke. Während Google die Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung für alle Dienste vereinheitlichen will (ob zum Vor- oder Nachteil der Kunden, muss sich noch zeigen), will Facebook seinen Nutzern die neue Ansicht, die Timeline, aufzwingen. Schon jetzt gibt es kein zurück mehr wenn man sich einmal dafür entschieden hat, was einigen Anwendern sauer aufstößt. Mit der Timeline hat Facebook eine bessere Kontrolle über die Daten seiner Nutzer, und kann noch zielgerichteter Werbung schalten.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Counterfeiting_Trade_Agreement
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Stop_Online_Piracy_Act
[3]
[4] http://web.piratenpartei.de/Call-to-Action_ACTA
[5] https://creativecommons.org
[6] https://www.accessnow.org/page/s/just-say-no-to-acta